Statement des Betreibers zur Gesamtsituation

Dem gerade veröffentlichen Statement des Betreibers schließen wir uns vollständig an.

Der IB wollte und musste einen Skandal veröffentlichen, der berlinweit verbreitet ist: Geflüchtete Menschen stehen tage- und nächtelang am Lageso an, ohne Geldleistungen zu erhalten.Auch wenn der von uns verwendete Begriff „hungern“ in diesem Zusammenhang oft in Zweifel gezogen wurde, stehen wir dazu. Menschen, die wochenlang ohne Geld- und Sachleistungen auskommen müssen, können sich oft zwar helfen, sich Geld leihen, auf Spenden oder Unterstützung von Privatpersonen und Institutionen hoffen oder schlimmstenfalls Lebensmittel stehlen. Viele gehen aber abends mit leerem Magen ins Bett. Sollen wir diesen Zustand mit dem Begriff „Appetit“ beschreiben? Gestern hat eine Krisensitzung zwischen den Heimbetreibern, dem Sozialsenator und der Spitze des Lageso stattgefunden. Eine der Verabredungen ist nun, dass für einen Zeitraum von 10-14 Tagen geflüchtete Menschen Lebensmittel, Hygieneartikel, Fahrscheine für den ÖPNV, Medikamente und weitere Basisgüter erhalten. Diese Lösung ist eine Krisenintervention, ersetzt aber keinesfalls den Rechtsanspruch auf Geldleistungen. Gestern und heute haben wir dank großer Unterstützung des Allende2hilft e.V. und vieler Bürgerinnen und Bürger eine Notversorgung sicher gestellt. Ab morgen werden wir in Kooperation mit Allende2hilft e.V. lebensnotwendige Güter besorgen und sie an die inzwischen 74 Menschen ausgeben, die teilweise seit Wochen keine Geldleistungen mehr erhalten haben. Dies wird vom Land Berlin bezahlt. Für Härtefälle will das Land zudem kurzfristig eine Hotline einrichten. Wir gehen davon aus, dass nach der vereinbarten Zeit ein geordnetes, menschenwürdiges und rechtskonformes Verfahren möglich ist. Die Hilfsbereitschaft war in den letzten Tagen wieder riesig. Wir danken allen ganz herzlich, die Geld, Lebensmittelspenden und Zeit zur Verfügung gestellt haben, um die betroffenen Menschen zu unterstützen.

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