Ehrenamt von seiner besten Seite

Ein anstrengender Abend, bis in die Nacht hinein, ist geschafft. Hieß es gestern um 16 Uhr noch: „ Es kommen keine Flüchtlinge.“ war es um 18:30 Uhr schon wieder ganz anders. Um ca. 20:00 Uhr empfingen die Mitarbeiter des Internationalen Bundes und die ehrenamtlichen Helfer von Allende 2 hilft und dem 1. FC Union 112 Menschen in der NUK Lindenstraße. Nach einem Tag des Wartens hatten sich alle Beteiligten auf einen entspannten Abend gefreut, wollten Ihren verdienten Feierabend genießen und Kräfte für neue Aufgaben tanken. Daraus wurde nichts. Dem Lageso viel es doch tatsächlich auf, dass die Notunterkunft in der Lindenstraße das selbe Objekt ist, wie das Fanhaus von Union. Die eine Stunde Vorbereitungszeit schien für die Kollegen vom Lageso ebenfalls angemessen zu sein. Also, Kommando zurück. Alle hauptamtlichen und ehrenamtliche Mitarbeiter bitte schnellstmöglich in die NUK, hieß es um 18:45 Uhr. Mit großer Anspannung und auch etwas Wut im Bauch, Wut gegenüber dieser Unfähigkeit vom Lageso , warteten wir nun gespannt auf die Ankunft. Um 20:00 Uhr war es dann soweit und die angekündigten zwei Busse kamen. Innerhalb von drei Stunden gelang es dann, alle 112 Menschen aufzunehmen, ihnen Betten zu zuweisen, eine warme Mahlzeit zu geben und die ersten Bedarfe für die Spendenausgabe am Dienstag zu klären. Unser herzlicher Dank geht an alle ehrenamtlichen Helfer und an die Mitarbeiter des Internationalen Bundes, die das Möglich gemacht haben. Nun haben weitere 112 Menschen die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und sich von den Strapazen ihrer Reise zu erholen und können hoffnungsvoll in ihre Zukunft schauen.

Für alle die, die den Wunsch haben zu spenden: ab Mittwoch wird es eine aktualisierte Bedarfsliste geben. Diese gilt sowohl für das Übergangswohnheim in der Alfred-Randt-Str. als auch für die NUK in der Lindenstraße.

Bisher haben wir uns gegenüber den Abläufen des Lageso´s und der Arbeitsweise der Berliner Politiker zurück gehalten. Die Arbeit vor Ort, Übergangswohnheim, Kiez und NUK, waren uns wichtiger. Nun ist es aber an der Zeit ein paar klare Worte zu sagen. Wie der Name Ehrenamt schon sagt, machen wir die anfallende Arbeit nicht für Geld. Ein Großteil der Freizeit wird dafür genutzt. Dienste im Büro werden getauscht oder es wird früher Feierabend gemacht, um die notwendige Betreuung zu sichern. Es wird streckenweise bis spät in die Nacht ehrenamtlich gearbeitet und am nächsten Morgen muss man wieder beim Arbeitgeber auf der Matte stehen. Das macht kein Arbeitgeber und auch kein ehrenamtlicher Helfer lange mit. Eine Aktion wie diese gestern Abend, darf sich nicht wiederholen. Eine bessere Organisation ist absolut notwendig. Es kann doch nicht sein, dass eine handvoll Ehrenamtler es besser hinbekommen als studierte „Fachleute“ aus dem Lageso.

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